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Rasiermesser – der heilige Gral

Wenn ihr mich fragt, verkörpert nichts den Beruf des Barbiers besser als ein Rasiermesser. Um den Umgang mit der filigranen Klinge perfekt zu beherrschen, braucht man viel Erfahrung, Fachwissen und eine ruhige Hand. Doch nicht nur meine Mitarbeiter lernen den Umgang mit dem Werkzeug – oft fragen mich auch Kunden, wie sie die stilvolle Prozedur selbst durchführen können. So viel vorab: Wer die „echte“ Rasur mit Rasiermesser lernen möchte, sollte Zeit und Geduld mitbringen.

Teures Vergnügen

Die Arbeit mit den Messern wirkt wie eine Hypnose: Der Blick bleibt an der Klinge hängen, die Augen folgen der Hand bei jeder Bewegung. Höchste Konzentration ist gefordert, immerhin kann eine kleine Unachtsamkeit schnell zu einer Narbe führen. Ich nutze die verschiedenen Messer täglich, um gründlichste Rasuren und perfekte Konturen zu garantieren. Regelmäßig höre ich, wie sich Kunden selbst ein Modell zulegen möchten und im Internet nach Angeboten stöbern. Das Komplettset für 50 Euro solltet ihr aber schnell wieder vergessen. Für eine ordentliche Ausstattung ist man mit knapp 700 Euro locker dabei.

Warum so teuer? Es ist wie immer im Leben: Qualität hat eben seinen Preis. An einem hochwertigen Rasiermesser könnt ihr jahrzehntelang Freude haben – sofern ihr es vernünftig pflegt. Dabei fällt die Auswahl des richtigen Produkts gar nicht so leicht: Eine Vielzahl verschiedener Materialien und Formen werden online, in Fachgeschäften und auch in unseren Salons angeboten. Das kann potenzielle Käufer schnell überfordern und macht eine umfangreiche Beratung notwendig.

Wer die Wahl hat

Bevor ihr so viel Geld investiert, solltet ihr euch bewusst werden, welche Art der Rasur mit Rasiermesser ihr vornehmen wollt. Braucht ihr ein Werkzeug, um eure Bartkonturen sauber und haargenau zu ziehen? Dann bietet sich ein Messer mit sogenanntem „spanischen Kopf“ an, das eine Spitze hat, mit der auch verwinkelte Stellen leicht erreicht werden. Für eine Komplettrasur nehme ich eine abgerundete Klinge, da ich so viel weniger Fläche habe, an der ich mich schneiden könnte.

Neben der Klingenform ist die Haptik des Schafts das wichtigste Merkmal. Vor dem Kauf solltet ihr diesen mindestens einmal in die Hand nehmen, da manche Schäfte zum Beispiel sehr harte Kanten haben. Ich arbeite lieber mit weichen Griffen, die angenehm in den Fingern liegen. Außerdem gibt es beim Material der Klingen große Unterschiede: Edelstahl lässt sich zum Beispiel leichter reinigen und rostet nicht, während Karbon schärfer ist. Die Rasiermesser von Eric:Barbier lassen wir übrigens in Solingen nach unseren Wünschen anfertigen.

Entschleunigung im Badezimmer

Der vielleicht wichtigste Punkt bei dieser besonderen Art der Körperpflege: Plant ausreichend Zeit ein. Im Gegensatz zu Rasierhobeln, elektrischen Varianten und Systemrasierern benötigt ihr für das Prozedere Geduld. Ihr müsst die Rasur genießen und daraus eine Zeremonie machen. Zur Vorbereitung tragt ihr am besten Bartöl auf, um das Haar einzuweichen und die Haut mit einer Schutzschicht zu überziehen, auf der das Messer gleiten kann. Auch das anschließende Aufschäumen der Rasierseife und das sorgfältige Verteilen im Gesicht und auf dem Hals mit einem guten Pinsel nimmt einige Minuten in Anspruch. Bereits am Vortag sollte das Messer auf einem Abziehriemen aus Leder geschärft werden.

Eine Komplettrasur erfolgt in drei Schritten: Nach einem ersten Durchgang in Richtung des Haarwuchses dreht ihr das Werkzeug in der zweiten Runde um 90 Grad, bevor schließlich entgegengesetzt zum Strich die restlichen Stoppel entfernt werden. Zwischen den einzelnen Durchgängen folgt immer die gleiche Prozedur: Waschen, einseifen, weiter geht’s. Wenn ihr fertig seid, schließt ihr die Hautporen mithilfe von kaltem Wasser und tragt ein gutes After Shave auf. Nach einer gründlichen Reinigung muss die Klinge erneut abgezogen und eingeölt werden. Das ganze dauert – und ist wirklich eine Entschleunigung in unserer schnellen Zeit.

Traust du dich?

Es ist nicht leicht, sich in dieser Variante zu stylen. Aber es ist ein Genuss. Wenn man die einzelnen Abläufe beherrscht, macht es sogar richtig Spaß. Ich habe mir selbst vor einigen Jahren ein schönes Rasiermesser mit echtem Mammutzahn-Griff gekauft – und freue mich jedes Mal aufs Neue auf die intensive Prozedur.

Während einige Kunden richtig stolz auf ihre Narben von ersten Gehversuchen sind, empfehle ich immer, sich von Profis die richtige Technik zeigen zu lassen. Wir bieten daher auch persönliche Kurse an. Traut ihr euch die Rasur mit Rasiermesser zu? Sprecht mich doch einfach in unseren Salons in Hamburg an und ich zeige euch die Königsdisziplin.

Euer Anthony

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