Wie macht ein Barbier aus Leidenschaft eigentlich Urlaub? Neben der Entspannung steht immer der Besuch eines Herrensalons auf dem Programm – so besuchte er auch während der jüngsten Auszeit im Juli einen Barbier in Dubai. Aus dem Wüstenstaat hat Anthony nicht nur Souvenirs, sondern auch einen neuen Look mitgebracht.
In diesem Sommer besuchte der Hamburger mit seiner Familie bereits zum vierten Mal Dubai, vor zwölf Jahren verschlug es den Chef von Eric:Barbier erstmals in die größte Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Seitdem hat sich einiges verändert am Persischen Golf: Hochhäuser schossen wie Pilze aus dem Boden, aus einem kleinen Stadtzentrum entwickelten sich eine Vielzahl an Hotspots. Besonders der technologische Fortschritt begeistert ihn: „Dubai wirkt wie eine Stadt der Zukunft. Viele IT-Spezialisten arbeiten mittlerweile dort, es ist ein besonderer Vibe in der Luft.“
Freundlich, stilvoll – aber unvollendet
Neben den Technologie-Experten hat sich auch eine Vielzahl an Barbieren in der Großstadt niedergelassen. Eine gute Gelegenheit für Anthony, um frische Impulse für die Arbeit in Norddeutschland zu erhalten. „Es ist wichtig für mich, auch andere Sichtweisen in diesem Beruf kennenzulernen. Außerdem bin ich ja nur ein oder zwei Stunden weg, das ist für die Familie in Ordnung.“ Bereits vor der Reise informierte er sich daher über die Angebote vor Ort und entschied sich spontan für den Besuch bei Chaps & Co.
Was sofort auffiel: Der Service wird beim Barbier in Dubai groß geschrieben: „An der Rezeption begrüßten mich drei Mitarbeiterinnen freundlich – das war im Vergleich zu den Erfahrungen aus den USA ein Fortschritt“, berichtet er. Die stilvolle Einrichtung und das kompetente Auftreten von Barbier Archi verstärkten den guten Eindruck. Der Filipino legte beim kritischen Gast eine kompetente Arbeitsweise an den Tag – auch, wenn Anthony mit der Umsetzung nicht komplett zufrieden war.
Ein neuer Look für Eric:Barbier
Zwar punktete Archi mit einer warmen Kompresse vor der Rasur und dem gekonnten Einsatz der Schere bei der Modellierung des Barts, doch fehlten elementar wichtige Inhalte der stilvollen Prozedur: So wurde die Haut nicht mit einem hochwertigen Öl auf die Behandlung vorbereitet, außerdem verzichtete der Barbier auf frisch aufgeschlagenen Rasierschaum oder pflegendes Bart Wax. Zudem gab es kein Rückwärtswaschbecken, um den Kopf des Kunden zu reinigen.
„Das zeigt mir mal wieder, dass wir in Hamburg auf einem sehr hohen Level arbeiten“, sagt Anthony. Dennoch fand er in Dubai Verbesserungspotenzial für die eigenen Salons: Das zeitlos-schicke Auftreten der Mitarbeiter bei Chaps & Co mit weißem Hemd und Hosenträger faszinierte ihn auf Anhieb. Sofort schickte er ein Foto des Outfits an das Team in Deutschland, nun tritt auch die Belegschaft von Eric:Barbier einheitlich in dem klassischen Look auf – und erhielt dafür bislang nur lobende Worte.
Die Wüste ist bunt
Doch das Leben besteht nicht nur aus Arbeit, deshalb standen neben dem „Pflichtprogramm“ auch jede Menge Unternehmungen an. Insbesondere der Flug mit einem Heißluftballon bei Sonnenaufgang begeisterte den Masterbarbier: „Das ist unfassbar schön. Die Wüste strahlt plötzlich in tausend verschiedenen Farben. Man sieht die Schönheit dieser Welt, das erdet einen.“
Auch nach der Rückkehr in den Arbeitsalltag hält Anthony den Kontakt zu seinem Berufsgenossen Archi aufrecht. Beide schreiben fast täglich und tauschen sich über das Geschäft und das Leben aus. „Er hat vier Kinder, genau wie ich. Allerdings sieht er sie nur einmal im Jahr, das ist natürlich hart.“ Archis Familie lebt auf den Philippinen, dort würde er rund 300 Dollar monatlich verdienen – in Dubai ist es mehr als das Vierfache. „Ich habe ihm auch angeboten, bei uns in Deutschland anzufangen, die Tür ist für ihn offen.“