Eric Barbier, Beruf, Ausbildung, Friseur

Ein Beruf mit Schneid

DIE AUSBILDUNG ZUM BARBIER

Ist euch auch aufgefallen, dass es einen echten Barber-Hype in den letzten Jahren gibt? Der Beruf ist voll im Trend, immer mehr Herrensalons schießen im ganzen Land wie Pilze aus dem Boden. Viele Kunden wollen deshalb von mir wissen, was man für diesen Job mitbringen muss und wie man ihn erlernen kann.

Der Schlüssel zum erfolgreichen Barbier

So viel vorab: Da es keine klassische Ausbildung zum Barbier gibt, machen unsere Lehrlinge Marios und Jesco eine Frisörausbildung. Dabei lernen sie in der Schule und durch die praktische Arbeit viele Inhalte der althergebrachten Handwerkskunst. Zudem müssen sie einige wichtige Eigenschaften mitbringen. Insbesondere eine gute Auffassungsgabe und Geduld: Gerade zu Anfang ist es ein großer Teil der Arbeit, den erfahrenen Barbiere zuzugucken und so ein Gefühl dafür zu entwickeln, welcher Bartstil zu welchem Gesichtstyp passt – immerhin braucht man für diesen Beruf ein gutes Auge. Außerdem sollten die Jungs sehr kommunikativ sein, ohne den Gesprächspartner direkt zu überfallen. Und zu guter Letzt ist ein Interesse für aktuelle Modetrends und Styles unverzichtbar.

„In den 80ern war der Job fast tot“

Heutzutage erfahren die Auszubildenden in der Berufsschule wichtige Grundlagen des Barbier-Jobs. Diesen Luxus hatte ich nicht: In den 80er-Jahren war diese Branche fast tot, da eine große Angst vor Infektionskrankheiten herrschte und niemand wusste, wie diese übertragen wurden. In meiner Lehre sagte man uns noch, dass diese Arbeit unhygienisch wäre, weshalb sich niemand tiefer damit beschäftigte. Nach meiner Frisör-Ausbildung habe ich deshalb einige Jahre in einem angesagten Salon gearbeitet und bei Fotoshootings den Look der Models vollendet. Doch als mich Erik, der Gründer von Eric:Barbier, kontaktierte und ich zum ersten Mal die Räumlichkeiten am Ballindamm betrat, war es um mich geschehen: Es fühlte sich an, als wäre ich in eine andere Welt eingetaucht.

Doch von wem sollte ich die Rasierkunst mit dem Messer lernen? Vor über zehn Jahren gab es in Deutschland noch keine qualitativen Herrensalons, wie wir sie heute kennen. Um mich in diesem Bereich fortzubilden, musste ich bis ins Ausland reisen: Gemeinsam mit Erik habe ich den Barbershop „Taylor of Old Bond Street“ in London besucht und den Profis bei der Arbeit zugeguckt. Dort haben wir uns über alles mögliche erkundigt, von den Rasierern bis zu den besten Pflegeprodukten. Zudem durfte ich einen halben Tag beim Barbier „Truefitt and Hill“ in der Nähe des Buckingham Palace mitarbeiten. Auch in der Türkei habe ich das gemacht, um möglichst viele Einflüsse zu sammeln. Davon habe ich viel Wissen mitgebracht, es war eine Art selbstorganisierte Fortbildung.

Hürden überwinden

Marios und Jesko haben das ein bisschen einfacher: Sie suchen sich ihre Bartmodelle am Anfang ihrer Ausbildung zum Barbier, indem sie auf der Straße fremde Menschen ansprechen. So lernen sie direkt, die erste Hürde der Kontaktaufnahme zu überwinden und mit potenziellen Kunden umzugehen. Besonders wichtig ist es dabei, mit einer gewissen Sicherheit aufzutreten, um das Vertrauen seines Gegenübers zu gewinnen. Ein bedeutender Aspekt, denn sie sollen die Männer umfangreich beraten können: Einen guten Barbier macht aus, nicht nur nach den aktuellen Trends zu gehen, sondern auch den Menschen dahinter zu sehen.

Immerhin wird Mode immer erst dann erfunden, wenn man etwas anders macht – ansonsten folgt man nur dem Mainstream. In unserer Branche neigen viele dazu, in einen Trott zu geraten und nichts Neues zu wagen. Genauso gefährlich ist es, einfach jedem Wunsch blind zu folgen, selbst wenn der auserkorene Look überhaupt nicht zum jeweiligen Typ passt. Wir bei Eric:Barbier wollen die Kunden nicht einfach abfrühstücken und fragen immer wieder: Bist du noch zufrieden mit deiner Frisur und deinem Bartstyle? Wenn man diese Leitlinien befolgt, baut man oft eine tiefe Verbindung zu den Menschen auf dem Frisierstuhl auf.

Ihr merkt schon, Barbier ist nicht gleich Barbier. Viele unserer Mitarbeiter sind einen anderen Weg gegangen – fragt doch bei eurem nächsten Besuch, wie wir das Handwerk gelernt haben.

Euer Anthony

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