Weihnachten bedeutet für Masterbarbier Anthony auch schlemmen: Wusstest du, dass der Chef von Eric:Barbier nicht nur ein begnadeter Frisörmeister ist, sondern auch in der Küche eine gute Figur abgibt? In diesem Jahr ist die ganze Familie zu Besuch bei den Stöltings – und darf sich auf ein wahres Festessen freuen! Hier verrät der Hamburger, was auf den Teller kommt und wieso er ein echter Weihnachts-Fan ist.
Anthony und Heiligabend – das ist eine ganz besondere Beziehung. Als Kind konnte er den 24. Dezember kaum erwarten, und trotz aller Aufmerksamkeit verpasste er Jahr für Jahr den Weihnachtsmann. Vielleicht lag es am Fieber, dass ihn immer wieder kurz vor dem Fest einholte, „wahrscheinlich, weil ich so aufgeregt war“, lacht der Masterbarbier. Heute freut er sich darauf, die Vorfreude bei seinen Kindern mitzuerleben und sie mit einem gelungenen Menü zu verwöhnen.
Von der Bockwurst zur Gans
Doch es sind nicht nur seine Frau und die vier Sprösslinge an der Weihnachtstafel – auch seine Eltern und viele weitere Familienmitglieder werden dieses Jahr von Anthony bekocht. Der lässt sich in der Küche nicht lumpen: Bockwürstchen und Kartoffelsalat kommen ihm nicht auf den Tisch, „das gab es früher bei uns immer. Meine Mutter stammt aus Ghana, mein Vater ist Italiener – und wir waren beim Weihnachtsessen typisch deutsch“, erinnert er sich.
Stattdessen bekommen die Anwesenden den zweiten nationalen Weihnachts-Klassiker vorgesetzt, denn Anthony bereitet eine Gans vor. „Wir haben sie vor einiger Zeit beim Bauern vorbestellt. Ich hole die Gans am 23. ab und lege sie mit einer Mischung aus Honig, Zitrone, etwas Safran und Lorbeerblätter ein, damit der Geschmack auf das Fleisch einwirken kann.“ Weihnachtsgewürze sucht man übrigens vergeblich in der geheimen Mixtur, genau wie eine Füllung. Die weitere Zubereitung ist gar nicht schwer: Nach drei bis vier Stunden bei 220 Grad im Backofen wird die Haut schön knusprig, während das Fleisch zart bleibt.
Handarbeit und Experimente
Bei der Gans hört die Handarbeit nicht auf: Als Beilagen werden selbstgemachte Kroketten und Klöße sowie Rotkohl gereicht. Der Kohl wird ein Tag zuvor mit Rotwein und Apfelsaft eingekocht. „Dabei gibt der Wein so viel Säure ab, dass man gar kein Essig verwenden muss, und die Süße kommt vom Apfelsaft.“ Passend dazu finden Gewürze wie Nelke und Lorbeerblätter ihren Weg in den Kochtopf: „Wenn man das einen Tag lang durchziehen lässt, schmeckt der Rotkohl gleich viel besser.“
Abgerundet wird das Hauptgericht von einer braunen Soße, die genau wie die Beilagen ein ganz besonderes Kriterium erfüllen müssen: Anthonys Frau ernährt sich vegan, deswegen dürfen tierische Produkte hier nicht verarbeitet werden – was dem Schlemmen keinen Abbruch tut: „Die Soße ist mega lecker“ verrät der Barbier. Alle Rezepte hat Anthony über die Jahre zusammengesammelt und mit seiner Experimentierfreude in der Küche immer weiter verfeinert.
Mit einem Boxer am Festtisch
Begleitend zur Mahlzeit werden die Gäste mit Rot- und Weißwein verwöhnt. Anthonys Favorit ist dabei der australische „The Boxer“, ein schwerer Rotwein mit Noten von Pflaume, Brombeere, Gewürzen, Kaffee, Schokolade, Lakritz und Vanille. Nicht weniger exquisit wird der Nachtisch: Die Erwachsenen erhalten in Rum eingelegte Birnen mit knackiger Honig-Glasur, die Kinder dürfen ein Tiramisu mit Aroma anstelle von Amaretto schlemmen. „Ich finde, dass Weihnachten etwas Besonderes ist – und da brauche ich den ‚Wow-Effekt‘ beim Essen“, erklärt der Barbier, warum er sich stundenlang in die Küche stellt. Hauptsache, niemand wird bei all der Aufregung krank.