Krebs und Depressionen bei Männern werden in unserer Gesellschaft in den meisten Fällen nicht thematisiert. Das versucht die Stiftung „Movember“ zu ändern: Teilnehmer aus der ganzen Welt lassen sich während des Novembers einen Schnurrbart wachsen, um ein Zeichen für die männliche Gesundheit zu setzten und Spenden zu sammeln.
Doch nicht nur alleine kann man etwas bewegen: Es finden im November zahlreiche Events statt, die neben Spendenaktionen auch die generelle Aufmerksamkeit für die männliche Gesundheit wecken, Prävention anregen und stereotype Rollenbilder aus unseren Köpfen verbannen sollen. Denn Krankheiten werden insbesondere von den Herren der Schöpfung noch immer oftmals verdrängt oder bagatellisiert. Mit einem Schnurrbart symbolisieren die Movember-Teilnehmer ihre Unterstützung für die weltweit betroffenen Männer – was auch den Namen erklärt: Der Begriff setzt sich aus den beiden Wörtern „Moustache“ und „November“ zusammen. Die Bewegung startete 2003 im australischen Adelaide und hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte zu einem großen Trend entwickelt, der auch in Deutschland immer mehr im Kommen ist.
Für eure Gesundheit
Und das hat gute Gründe: Prostatakrebs ist beispielsweise die zweithäufigste Krebserkrankung bei Männern weltweit. Bis 2030 könnten 1,7 Millionen Patienten betroffen sein und somit die heutigen Zahlen verdoppeln. Aber auch psychische Erkrankungen haben viel Einfluss auf das alltägliche Leben: 75 Prozent der Suizide werden von Männern begangen. Rund 510.000 Männer nehmen sich jährlich das Leben – das entspricht in etwa einem Freitod pro Minute. Genau auf diese oft unbekannten Fakten möchte die Movember-Bewegung aufmerksam machen. Mit Erfolg: Seit 2003 nahmen bereits über fünf Millionen „Mo Bros“ und „Mo Sistas“ teil, sammelten mehr 500 Millionen Euro ein und riefen über 1.250 Gesundheitsprojekte ins Leben.
Mehr Bart wagen
Der Trend steckt in Deutschland bislang noch in den Kinderschuhen – ganz anders als in Ländern wie den USA. Kunden aus den Staaten von Eric:Barbier sind in diesem Monat häufig mit Schnurrbart anzutreffen. „Mein Kumpel Todd aus Boulder in Colorado ist oft im November in Deutschland und lässt sich meistens für den Movember einen Schnäuzer wachsen“, berichtet Masterbarbier Anthony Stölting. „Hier ist der Movember noch nicht allen Männern bekannt, aber wir versuchen, das Thema populärer zu machen.“
Geduld für Gutes
Um sich einen Bart für den Movember stehen zu lassen, braucht es nur ein wenig Zeit und Geduld. Laut Masterbarbier Anthony sollten Männer dafür mindestens einen Monat einplanen. Selbstverständlich sind auch diejenigen, die sich während des Novembers einen Moustache wachsen lassen, ein Teil der Movember-Bewegung. Umfangreiche Pflege benötigt der Oberlippenbart übrigens nicht, hier reichen Produkte wie Bartöl und – wer es mag – etwas Wachs für das Styling vollkommen aus. Wenig Aufwand also für eine gute Sache. Lasst euch doch auch einen Schnurrbart wachsen und werdet Teil der globalen Bewegung.